21.05.2009

5. Sitzung - Raum & Zeit


Nach einem kurzen Nachtrag zum Dialog und Ton in 2001 wenden wir uns in dieser Sitzung den Darstellungen von Raum und Zeit zu.
Nach einer Diskussion zur Schlusssequenz - in der zwar das Zeitgefüge durcheinander gerät, aber nicht der Raum, so gibt es bspw. Schwerkraft - reden wir auf Grundlage der Seminarlektüre über Gravitation im Film.



Wir kommen überein, dass 2001 in gewissem Sinne mit Schwerkraft und der damit verbundenen Orienientierung spielt und so für Desorientierung sorgt. Desorientiert ist sowohl der Zuschauer als auch die Figuren, die oft aus seltsamen Winkeln aufgenommen sind und - im Gegensatz zu HAL - verhältnismäßig schnell die Kontrolle, wenn nicht sogar das Leben, verlieren.



Das Verhältnis von Mensch und Raum, das wir zunächst bspw. an der ersten Aufnahme innerhalb der Discovery, untersuchen, führt uns zu weiteren Filmen von Kubrick. Einige Screenshots aus Barry Lyndon (1975) und Ausschnitte aus The Shining (1980) lenken einen Blick auf Kubricks generelle Darstellung von Räumen. Ebenfalls anhand von The Shining und der Endsequenz aus 2001 lässt sich die Zirkularität der Verläufe festestellen. Der in der Literatur vorgeschlagene Begriff des "ubiquitous space" (S. Mamber), als Raum, der alle seine Zeiten in sich vereint, wird jedoch angezweifelt. In beiden Filmen sind nicht alle Zeiten gleichzeitig präsent, sondern nur bestimmte Zeiten (in The Shining die Hotelparty aus dem Jahr 1921, auf die Jack Torrence gerät, in 2001 die einzelnen Alterungsstufen David Bowmans).



Außerdem reden wir über die großzügige Darstellung von Räumen, z.B. der Korridore in The Shining oder de Landschaften in Barry Lyndon sowie der großzügigen Raumschiffe und -stationen in 2001. Im Gegensatz dazu steht die beengte Ein-Raum-Rakete in Destination Moon (Irving Pichel, USA 1950), den wir anschließend sichten.



K

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