25.11.2009

5. Sitzung - Mensch und Technik


Werkzeuggebrauch spielt eine zentrale Rolle in der Entstehung und Entwicklung der menschlichen Kultur. Im ersten Teil von 2001, "The Dawn of Man", zeigt uns Kubrick den ersten Werkzeuggebrauch durch Menschenaffen, die entdecken, dass ein Knochen als Waffe benutzt werden kann und sich so gegen rivalisierende Tierherden am Wasserloch durchsetzen und zudem ihr dürftiges Nahrungsangebot durch Fleisch ergänzen können. Die wohl berühmteste Ellipse der Filgmeschichte, Knochen - Raumschiff, versetzt uns mehrere Millionen Jahre weiter, an den Höhepunkt technischer Entwicklung: Die Menschheit ist regelmäßig im Weltall unterwegs, es gibt Kolonien auf dem Mond und eine Reise zum Jupiter mithilfe eines intelligenten Supercomputers steht an.


















Die Technik bildet hier eine zweite Natur, einen künstlich geschaffenen Lebensraum, der den Lebensraum Erde in einer vollends lebensfeindlichen Umgebung, im Weltall, rekonstruiert. Die Astronauten leben im Inneren der spermiumförmigen "Discovery" unter Einwirkung künstlicher Schwerkraft, ein Teil von ihnen in künstlichem Schlaf, das Raumschiff wird von einem küstlichen Besatzungsmitglied, das mit überlegener Intelligenz und scheinbareren Emotionen ausgestattet ist, gesteuert. Die Technik ermöglicht hier das Überleben der Menschen im All, während sie sich immer mehr von der ursprünglichen Natur (Lebensraum Erde) entfernen und entfremden.


K

20.11.2009

4. Situzng - Raumfahrt & Computer


Auf der Grundlage der Lektüre befassen wir uns mit der Möglichkeit künstlicher Intelligenz und eines HAL-ähnlichen Supercomputers. HAL lässt sich besonders auf die Euphorie der 60er Jahre zurückführen, die aus der rasanten aktuellen technischen Entwicklung auf die zukünftige schloss und deshalb die computertechnischen Möglichkeiten im Jahr 2001 auf einem nach heutigem Verständnis utopischen Niveau ansetzte.















Bezüglich der Dartellung von Raumfahrt lässt sich feststellen, dass sie auf besonders realistische Weise erfolgt. Im Gegensatz zu den Science Fiction-Filmen der 50er Jahre und der Zeit nach Star Wars, zeigt sich in 2001 ein realistischer - kein Science Fiction-typischer magischer - Technikbegriff. Das Leben der Astronauten an Bord ist langweilig und eintönig: Sie schreiben Zahlen auf Papier, drücken Knöpfe und warten elektronische Geräte. Sie jagen keine invasionsfreudigen, menschenähnlichen Außerirdischen (oder werden von ihnen gejagt), landen nicht auf fremden Planeten, wo sie ihre Flagge aufstellen und erst jetzt berechnen, dass der Treibstoff nicht für die Rückfahrt aller reicht. Bis auf eine seltsame Schwäche, die allerdings der Plotentwicklung dient (Bowman vergisst, beim Herausgehen seinen Helm aufzusetzen, was für einen routinierten Raumfahrer selbst in Stresssituationen eher unwahrscheinlich ist), scheint das entworfene Bild von Raumfahrt konsistent.


K

12.11.2009

3. Sitzung - Special Effects


Nach einer "Close Reading"-Sichtung von 2001: A Space Odyssey in den ersten beiden Sitzungen, wenden wir uns den Spizialeffekten zu.
D. führt uns in die von Kubrick und seiner Crew verwendeten, aufwendigen Tricktechniken ein: die begehbare Zentrifuge, die für die Aufnahmen des Innenraums der Discovery gebaut wurde; die speziell Entwickelte und immer noch mehr oder minder im Dunkeln liegende Technik, mit der die "Star Gate"-Sequenz erzeugt wurde; die zahlreichen, detaillierten Modelle, die in slow motion aufgenommen wurden; die Frontprojektion, die täuschend echte Aufhnahmen afrikanischer Landschaften in einem englischen Studio ermöglichte uvm.



















Fast zwei Jahre wurden den Spezialeffekten in 2001 gewidmet, die Kubrick mit besonderer Akribie erzeugt haben wollte. Nicht zuletzt wegen der atemberaubend überzeugenden Darstellung der Raumfahrt, entstand das Gerücht, Kubrick habe ein Jahr nach Erscheinen von 2001 die fiktive Mondlandung für die US-Regierung inszeniert. Ebenso musste er sich wegen der realistischen Darstellung in Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb gegen (1964) gegen Vorwürfe von Spionage wehren.


K